Die Qual der Wahl – Vom Kauf einer Auto-Babyschale
Die Suche nach einer geeigneten Auto-Babyschale fand ich persönlich ziemlich schwierig. Zwar findet man dank Google unzählige Empfehlungen und Produkte, doch weiß man nie genau, welche Interessen hinter den Tests und Empfehlungen stehen. Zugegeben, ich bin hier etwas kritisch. Aus meiner Erfahrung im Marketing weiß ich, dass jedes Unternehmen natürlich die Tests und Empfehlungen vermarktet, dass ihr Produkt am besten dastehen lassen. Auch persönlich geschriebene Empfehlungen sind mit Vorsicht zu genießen. Diese sind vorallem dann hilfreich, wenn die eigenen Entscheidungskriterien, Erwartungen und das erwartete Nutzverhalten möglichst nahe dem eigenen entsprechen. Um euch bei der Entscheidungsfindung zu helfen, möchte ich euch erst die Kriterien darstellen, die für mich entscheidend beim Kauf der Babyschalen waren.
Bevor ich ins Detail gehe stellte sich für mich die Frage, ob hier nicht auch eine gebrauchte Babyschale den Zweck erfüllen kann. Ich bin überzeugt, dass viele Babyprodukte es auch gebraucht tun, da sie (mit Ausnahmen) relativ kurz im Einsatz sind und somit oft auch gebraucht wie neu sind. Das ist jedoch bei einem Sicherheitsprodukt wie Babyschalen nicht ganz der Fall. Genau wie bei Fahrrad, Ski oder Motorradhelm sollte nach einem „Sturz / Unfall“ das Produkt ausgetauscht werden. Kauft man also gebraucht von Fremden, kann man sich nie sicher sein, ob die Babyschale nicht doch beschädigt ist. (Ausnahme und Empfehlung Nummer 1 – Ausleihen/Abkaufen der Babyschale von Freunden).
Beim meiner Recherche habe ich mich an folgenden Kriterien orientiert:
- Testberichte
- Gewicht
- Preis
- Einsatzzeit
Zuerst habe ich mir zahlreiche Testberichte angesehen. Hierzu gehörte der ADAC Test und Stiftung Warentest. Hier hab ich nicht den offiziellen Testbericht gekauft, sondern auf verschiedenen Webseiten Berichte über die Ergebnisse gelesen. Am Ende habe ich mir bei den Testergebnissen von Stiftung Warentest vor allem die negativ aufgefallenen Sitze gemerkt, die mit „Mangelhaft“ abgeschnitten haben (zum Beispiel hier oder hier).
Da ich durch die ganzen Tests ganz durcheinander war, bin ich am Ende zu dem Schluss gelangt, dass man mit einer Babyschale von Cybex oder MaxiCosi eigentlich nichts falsch machen kann. Cybex war Testsieger und MaxiCosi zwar nicht preiswert, aber als Firma schon so lang am Markt, dass ich glaube, wenn sie schlechte Produkte auf den Markt bringen würden, würde es sie schon nicht mehr geben und ich hätte negative Berichte darüber gefunden. Wichtig ist noch zu bedenken, dass in den aktuellen Test immer nur das aktuelle Modell getestet wird. Heißt: Das Vorgängermodell eines bestimmten Modells kann gut sein, obwohl es in keinem aktuellen Testbericht mehr vorkommt.
Nachdem ich einen ersten Überblick über die Produkte erlangt hatte (und auch, weil der Umzug der Kinder vom Krankenhaus nach Hause bevorstand) sind wir dann zu einem Baby-Laden gefahren und haben uns dort die Schalen angesehen. Sobald wir den Favoriten von Cybex in der Hand hielten war klar, die Schale ist einfach zu schwer. Gerade bei zwei Kindern und da meine Frau auch manchmal alleine losziehen können muss, war die Cybex Babyschale für uns definitiv keine Option (Testsiegt hin oder her). Die MaxiCosi’s waren deutlich leichter und haben hier gepunktet.
Preislich fanden wir zunächst erst einmal fast alle Babyschalen recht kostspielig. (Gerade weil man ja alles doppelt kauft 😉) Das komplette Set mit zwei Babyschalen (jeweils ca. 150-200 EUR, plus ISOFix (jeweils ca. 100 EUR) lag nach der ersten Hochrechnung bei ca. 500 – 600 EUR! Wir haben deshalb versucht irgendwie den Preis noch etwas zu drücken. Natürlich ohne Abstriche beim Thema Sicherheit zu machen.
Letztlich war uns noch der Einsatzzeit wichtig. Sprich, wie lange können wir die Babyschalen nutzen? Die meisten sind wohl für die ersten 12 Monate konzipiert. Das kommt natürlich auch sehr auf die Kids an, wie schnell sie wachsen. Hier habe ich in Erfahrungsberichten gelesen, dass der Cybex etwas schmal sei und fühlte mich in meiner Tendenz Richtung MaxiCosi bestätigt. Ein weiterer Aspekt war die ISOFix Halterung. Bei MaxiCosi gibt’s die Family Base die für die Babyschale (Pebble) und den ersten Kindersitz (Pearl) ausgelegt ist, also gleich für die ersten Jahre funktioniert.
Am Ende war uns das aber alles etwas zu teuer. Zudem wollte ich mich nicht direkt für die nächsten Jahre auf MaxiCosi festlegen. Wir haben uns deshalb für ein Vorjahresmodell des MaxiCosi CabrioFix entschieden. Das war für 100 EUR je Schale im Laden im Angebot. Die ist sowohl mit der ISOFIX Basis FamilyFix oder einer EasyBase 2 kompatibel. Die ISOFIX Halterung haben wir erstmal nicht gekauft, da wir erst mal das Handling ohne testen wollen. Mein erster Eindruck ist, dass wir auch gut ohne ISOFIX zurechtkommen. Der erste Eindruck meiner Frau (die einfach etwas ungeduldig ist) – wir brauchen auf jeden Fall Isofix.
Fazit: Eine pragmatische Lösung war für uns der MaxiCosi CabrioFix der im Angebot 100 EUR gekostet hat und das erst einmal ohne ISOFIX. Somit haben wir 200 EUR investiert und sind ziemlich zufrieden damit!