Unser erster Urlaub

Unser erster Urlaub

Oh wie schön ist Panama … Fehmarn

Neulich hatte mein Mann mal wieder so eine Idee. Eine Schnappsidee quasi – nur im Gegensatz zu mir zieht mein Mann diese Einfälle oft durch. So kam es beispielsweise, dass ich (und er) 3 Wochen „Backpacking“ in China gemacht haben oder ein anderes Mal musste ich aus einem Flugzeug rausspringen 😉. Ähnlich abendteuer-mäßig kam mir jetzt seine Idee: „Wir fahren in den Urlaub“ vor. Als wir noch nicht wussten, dass wir Zwillinge bekommen, wollten wir während der Elternzeit auch für 1-2 Monate verreisen aber das war bevor wir wussten wie anstrengend Kinder sind…

Nun gut da seine Elternzeit fast vorbei ist (Ahhhh bei dem Gedanken bekomme ich immer extreme Panik-Anfälle) und wir auch meinen Dienstwagen leider bald abgeben müssen- haben wir Montag entschieden, dass wir Donnerstag in den „Urlaub“ fahren. Recht schnell haben wir uns für eine Ferienwohnung auf Fehmarn entschieden, so konnten wir auf der Hinfahrt auch noch meine Schwester und Eltern besuchen.

Gefühlt 1 Minute nach der Buchung haben die Katzen dann verrückt gespielt.. Quengel hier – Nörgel da und bloß nicht gleichzeitig schlafen. Und schon gar nicht nachts. Ich war jedenfalls mega angespannt und dachte bestimmt 100 mal: Mit denen wollen wir ernsthaft los fahren … Hmmm. Mittwochabend meinte auch Superdad, dass der Urlaub vielleicht eine blöde Idee war und wir morgen mal schauen müssen. Die Nacht zu Donnerstag war fürchterlich und die Tasche war auch noch nicht gepackt (da die Tage vorher einfach 1:1 Betreuung nötig war). Am Abfahrtsdonnerstag riesengroße Zweifel. Leo bespaßt die Kinder – ich packe. Alle 5 min Diskussion fahren oder nicht fahren.

Die Twins wurden hübsch gemacht und ihr Reisegepäck ist gepackt.

Wir Fahren

Mit einem ruhigen Raphael und schreiendem Aaron ging es dann zum Auto. Mit dem Einschalten des Motors war dann unglaublich endlich erst mal Ruhe. Geschrei nur bei Stau und oder Sonnenstrahlen im Gesicht (trotz Tuch im Fenster).

Die Katzen sitzen reisefertig in ihren Maxicosi.

Es war wirklich super – ich konnte sogar schlafen 😉 Besuch bei meiner Schwester super easy und pünktlich zu den Schreistunden (8-11) sind wir dann bei meinen Eltern in Umland Wismar angekommen.  Wahrscheinlich waren die Katzen dann irgendwann doch ganz schön kaputt. Die Nacht war jedenfalls super entspannt mit Stillsessions um 1, 3 und 6. Am nächsten Tag (Freitag) waren wir also alle gut ausgeschlafen und am Nachmittag ging es dann weiter nach Fehmarn. Und mega crazy auf der Fahrt war mir ein weiteres Mittagschläfchen vergönnt. Das Wetter auf Fehmarn war traumhaft – so dass wir zusammen spazieren gegangen sind und dabei den Kitern zugeschaut haben. Das war wunderschön.

Ein romantischer Spaziergang auf dem Deich.

 

Die Nacht war auch ok und am nächsten morgen war es soweit. Zwilling 1 überraschte mit einem breitem Grinsen. Unbeschreibliches Gefühl. Man ist super stolz und steht da dämlich grinsend wie ein olles glückliches Honigkuchenpferd.

Zwilling 1 kann lachen

 

Ansonsten verlief der Samstag unspektakulär. Spaziergang am Morgen dann Mittagschlaf und wieder Spaziergang – ich durfte dann kurz zu Edeka (ahhh wie ich plötzlich diese Shopping-Trips liebe). Und dann begann das große Geheule. Nach einer wirklich schrecklichen Nacht war Sonntagmorgen immer noch Heulalarm – erst beim Spaziergang beruhigte sich die Lage etwas. Am Nachmittag sind wir dann mit unseren Babytragen los – Raphael fand das bisher nicht so gut in der Trage. Daher haben wir den ruhigen Moment gleich genutzt um auch ihn an die Trage zu gewöhnen. Die Babytragen geben einem irgendwie so ein Freiheitsgefühl- denn manche Wege z.B. auch direkt am Strand sind selbst für unseren tollen Esel (Der Kinderwagen heißt Donkey Twin) nicht zu machen 😉

Erster Ausflug mit 2 Babytragen.

Ich habe ja geglaubt die Nacht von Samstag auf Sonntag war blöd, aber dann kam die Nacht zum Montag… Ahhhhh vielleicht nur so viel ich musste in meinem Sitzstillkissen schlafen mit angedockten Zwillingen. Und als ich den einen dann nachts um 3 gewickelt habe- ist dann irgendwie (ich weiß schon wie – aber zu kompliziert zu beschreiben) Babypups auf meiner Seite des Bettes gelandet.. Na Super!

Auch Montagmorgen war die Stimmung bei den Zwillingen nicht wirklich besser. Also ging es wieder mit heulenden Katzen auf die morgendliche Hunderunde. Happy nutzt die Gunst der „abgelenkten“ Stunde und frisst irgendwas ekliges Totes (pfui ich glaub es hatte Füsse) auf dem Weg, um es später beim Frühstück wieder auszukotzen. Gott sei Dank war ich ja mit Stillen beschäftigt und Superman Leo musste sich drum kümmern.

Warum im Kinderwagen liegen, wenn Mutti mich tragen kann? Denkt sich Aaron

Warum im Kinderwagen liegen, wenn Mutti mich tragen kann? Denkt sich Aaron

Unsere „grumpy cats“ waren immer noch nicht bester Laune, trotzdem haben wir uns dann durchgerungen und sind mit Ihnen zum Hundestrand gefahren. Dort war es superwindig aber einfach soooo schön. Und ich vor allem stolz, dass wir es noch zum „richtigen“ Strand geschafft haben. Den Terrorzwergen hat es anscheinend auch gefallen, jedenfalls haben die Beiden um 22:00 geschlafen und die Nacht war endlich mal wieder erträglich (Pitstopp um 1, 4 und 6). Also konnten wir alle ausgeschlafen und positiv gestimmt am Dienstag zurück nach Berlin fahren.

Fazit

Wenn ich den Text jetzt im Nachhinein so durchlese, klingt das alles gar nicht so entspannt. Tatsächlich waren Leo und ich mit dem Urlaub total zufrieden. Uns tat der Tapetenwechsel sehr gut. Und wir hatten schöne „Paarzeit“ (In Berlin ist es oft so, dass nur einer von uns los geht und zu Hause macht man doch irgendwelche Sachen nebenbei oder hat zumindest das Gefühl man sollte andere Sachen erledigen.)Das allerwichtigste für uns war die Erkenntnis das auch mit Kids alles möglich ist und man nicht an die eigene Wohnung gekettet  ist.

Erfahrene Eltern werden sich  wahrscheinlich  wieder totlachen  über diesen  Eintrag- alle auch Neueltern  möchte ich ermutigen einfach  loszuziehen. Dabei ist eine gute Reiseplanung sicherlich wichtiger als ohne Kinder – wir haben uns über folgende Dinge Gedanken vorher gemacht:

Reiseziel

Ich hatte wenig Lust auf der Autobahn zu stillen. Die Katzen trinken alle 3-4 h sprich Das Reiseziel musste in einem Radius von 3-4 h um Berlin sein. Heißt zu Beginn sollte die Fahrzeit am allerbesten nicht länger als ein Stillintervall sein.

Reisezeit

Noch haben wir leider keinen richtigen Rhythmus aber gegen späten Nachmittag/Abend ist die Laune bei den Katzen am schlechtesten- morgens am besten. Also war klar wir fahren eher morgens.
Mit dem Auto kann man Stau nicht verhindern aber man muss vielleicht nicht gleich zu Feiertagswochenenden oder Ferienbeginn und -ende fahren.

Art der Unterkunft

Ein Hotelzimmer ist meist recht klein und beispielsweise Frühstück gibt es nur zu bestimmten Zeiten. Daher wollten wir unbedingt eine Ferienwohnung mit Wohn- und Schlafzimmer. So hat man die Möglichkeit die Zwillinge zu trennen (falls einer schläft und der Andere schreit) und wenn beide schreien kann man einfach größere Tigerrunden in der Nacht drehen und nebenbei auch noch essen 😉.

Erwartungen

Ja ich wollte auch gerne ein wenig ins City-Center von Burg und schoppen. Ging aber nicht weil die Jungs sehr unruhig waren. Ich denke für die ersten Reisen sollte man sich wenig „to-Do“ überlegen bzw. nicht enttäuscht sein, wenn man viel weniger schafft. Letztendlich geht es ja darum als Familie zusammen zu sein und sich zu genießen. Und das haben wir.

 

P.s. Diesen Artikel schreibe ich übrigens gerade in Tübingen zu Ende. Wir haben uns also wieder los getraut und auch dieses Mal hat die Hinfahrt gut geklappt. Oja Autobahn- Fahrten sind toll. Alle außer Papa können in Ruhe schlafen 😉

 

 

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